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Ausbau Hamburger Straße/Rondeel

Die Hamburger Straße gehört im Abschnitt zwischen AOK-Knoten und Rondeel zum Haupteinkaufsbereich der Ahrensburger Innenstadt. Insbesondere das ansässige Kaufhaus sowie diverse andere Einzelhändler, Dienstleister und gastronomische Einrichtungen ziehen Menschen an. Aufgrund gestalterischer, funktionaler und baulicher Mängel kann die Hamburger Straße ihr Potenzial als Einkaufsstraße derzeit jedoch nicht voll ausschöpfen, daher soll die Hamburger Straße saniert und neugestaltet werden.

Historie

Die Hamburger Straße wurde im 18. Jahrhundert unter H.C.v. Schimmelmann als Teil der barocken Stadtachse angelegt. Die Hamburger Straße ist Bestandteil der drei Strahlen (Straßenfächer), die axial auf das Rondeel zulaufen. Die drei Achsen wurden einheitlich als Lindenallee angelegt.


Die Hamburger Straße war lange Zeit Teil der Hauptverbindungstraße zwischen Hamburg und Lübeck und dementsprechend vom Verkehr belastet. In den 1960er Jahren wurde die Hamburger Straße entsprechend Ihrer Nutzung als Bundesstraße ausgebaut. Der historische Baumbestand wurde entfernt und die Lindenallee nur teilweise wieder angepflanzt.


Ende der 1980er Jahre / Anfang der 1990er Jahre wurde durch eine Umgehungsstraße (Woldenhorn) und die Schließung des Rondeels mit Pollern der Verkehr auf dem Teil der Hamburger Straße deutlich weniger. Der Straßenquerschnitt der Hamburger Straße wurde jedoch nie angepasst. Der barocke Dreistrahl wurde als Denkmal erkannt. Das Verfahren zur Unterschutzstellung läuft.


Mängel

Die Hamburger Straße ist aufgrund ihrer Oberfläche und ihres Unterbaus, der Gliederung des Straßenraums sowie mangelhafter Barrierefreiheit stark erneuerungsbedürftig.

Darüber hinaus konkurrieren verschiedene Verkehrsteilnehmer und Nutzungen um den wertvollen öffentlichen Raum: Autos, Radfahrer, Fußgänger, Lieferfahrzeuge, Hol- und Bringfahrten zum Ärztehaus, Auslagen der Geschäfte und Plätze für die Außengastronomie.

Unter der Dominanz des ruhenden Verkehrs und den schmalen Geh- und Radwegen leidet die Aufenthaltsqualität der Hamburger Straße und damit auch die Attraktivität der Einkaufsstraße. Platz zum Flanieren ist nicht vorhanden.

Für Radfahrer ist die Hamburger Straße ebenfalls unattraktiv aufgrund unklarer Verkehrsführung, wechselnde Oberflächengestaltung, zu schmale Wege und zu wenige und nicht mehr zeitgemäße Abstellanlagen.


Ziele der Neugestaltung

Bei der Neugestaltung werden die Ergebnisse aus den Vorbereitenden Untersuchungen, dem Verkehrskonzept sowie dem Konzept zur barrierefreien Gestaltung Innenstadt/Schlossbereich berücksichtigt. Ziele der Umgestaltung sind insbesondere die Anpassung des Straßenquerschnittes an die heutige Nutzung als Einkaufsstraße, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und die Wiederherstellung der historischen Lindenallee.

Der wertvolle öffentliche Raum wird neu verteilt, insbesondere dem Fußgänger wird hierbei mehr Platz und Aufmerksamkeit gegeben. Parkplätze und Straßenraum werden neu geordnet und neue Querungsmöglichkeiten insbesondere an den Durchgängen hergestellt. Barrieren werden abgeschafft und ein Leitsystem wird ergänzt. Der Radverkehr wird auf der Fahrbahn geführt, um dem Fußgänger mehr Raum zum Flanieren geben zu können. Die Anzahl und die Qualität der Fahrradabstellanlagen soll erhöht werden.

Lageplan Hamburger Straße 


Den Bedarfen der Anlieger wird Rechnung getragen, indem die Hamburger Straße für den Individualverkehr erreichbar bleibt und im südwestlichen Bereich der Straße Parkmöglichkeiten für kurze Erledigungen (Ärztehaus, Lieferverkehr etc.) geschaffen werden.

Straßenquerschnitte Hamburger Straße 


Durch den Fokus auf die Fußgänger soll die Aufenthaltsqualität erhöht und die Attraktivität der Innenstadt gesteigert werden. Ergänzend dazu, dass dem Fußgänger mehr Raum gegeben wird, sollen attraktive Sitzgelegenheiten und mehr Grün geschaffen werden. Insbesondere die Wiederherstellung der historischen Lindenallee und Sichtbarmachung der drei Strahlen (barocke Stadtanlage) soll hierzu beitragen.


Städtebauförderung

Nachdem vorbereitende Untersuchungen unter Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt wurden, ist 2018 das Innenstadtkonzept beschlossen worden, welches die Grundlage für die Städtebauförderung in der Ahrensburger Innenstadt ist. Aus dem Innenstadtkonzept ging die Neugestaltung der Hamburger Straße als Maßnahme hervor.

Die Förderung der Einzelmaßnahme wurde im Mai 2021 beim Innenministerium beantragt. Von den geschätzten 3,8 Mio. € Baukosten (Stand. Jan. 2021) werden etwa 60% durch Bund und Land gefördert.

Stand der Planung bzw. Umsetzung

Im Juni 2020 wurde die Planung durch den Bau- und Planungsausschuss beschlossen. Im Dezember 2020 erhielt die Stadt die Genehmigung der Denkmalschutzbehörde für die Erneuerung und Umgestaltung der Hamburger Straße mit Wiederherstellung der Lindenallee als Auflage. Auf Grundlage der Planung fanden in den Jahren 2021 und 2022 bereits Baumfällungen sowie Sanierungen und Umlegungen von Leitungen statt. Die Antragstellung für eine Förderung der Maßnahme über die Städtebauförderung erfolgte im Juni 2021.

Am 18.09.2022 wurde durch den Bürgerentscheid "Lebendige Innenstadt" entschieden, dass öffentliche KFZ-Parkplätze in der Ahrensburger Innenstadt in mindestens gleicher Zahl hergestellt werden müssen, bevor die Anzahl der vorhandenen öffentlichen KFZ-Parkplätze reduziert werden darf. Da kurzfristig keine Flächen zur Verfügung stehen, auf denen Ersatz-Parkplätze für die zukünftig in der Hamburger Straße wegfallenden Parkplätze geschaffen werden könnten, kann die ursprünglich geplante Umgestaltung der Hamburger Straße nicht umgesetzt werden.
Derzeit wird nach alternativen Flächen für öffentliche Parkplätze gesucht, um die Hamburger Straße wie geplant umgestalten zu können.

Anliegerversammlung am 23. Juli 2019

Beschlossener Gestaltungs- und Ausbauvorschlag

Stadtmöblierung




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